Daniel Kempin hat von Anfang an die Gottesdienste des Egalitären Minjan (vormals Kehillah Chadaschah) mit geleitet.
1964 in Wiesbaden geboren, verbindet sich mit ihm eine interessante Geschichte. Obwohl halachisch jüdisch, ist Daniel Kempin als Christ in einer Familie von Kirchenmusikern aufgewachsen. Nach einem Jahr Jeschiwa-Studium in Jerusalem kehrte er jedoch 1991 in das Judentum zurück, aus dem seine Großmutter dereinst ausgetreten war. Seitdem ist die hiesige jüdische Welt nicht mehr ohne ihn zu denken. Als klassisch ausgebildeter Gitarrist und als Lieder-Interpret hat Daniel Kempin bislang - neben zahlreichen, internationalen Konzerten und Workshops mit jüdischen Liedern - fünf z.T. mehrfach ausgezeichnete CDs mit einer Bandbreite von jiddischen Arbeiterliedern bis hin zu liturgischen Kompositionen produziert.
Seit 1998 ist er offizieller Vorbeter des Egalitären Minjan. 2005 gab er mit Mathew Peaceman sel. A. den Siddur des Minjan für Freitagabend heraus. Im Januar 2015 wurde er im Aleph Cantorial Program in den USA zum Chasan (Kantor) ordiniert.
Als Vertreter des Egalitären Minjan sitzt Daniel Kempin in der Kultuskommission der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Überdies ist er Vorstandsmitglied der AG Juden und Christen beim Kirchentag und war fünf Jahre Mitglied im Rat der Religionen Frankfurt. Zudem hat er im Jahr 2012 den Interreligiösen Chor Frankfurt mitgegründet.
In Zusammenarbeit mit Rabbinerin Elisa Klapheck ist er Lehrer für Bar- und Bat-Mizwa-Jugendliche sowie für Giur-Kandidaten.
Daniel Kempin ist verheiratet und hat vier Kinder.
Über sein Verständnis als Vorbeter sagt er: “Wir versuchen, für uns die Vielfalt jüdischer Musik, Liturgie und Spiritualität wieder zu entdecken und weiter zu entwickeln. Es geht uns um die Suche nach einem jüdischen Selbstverständnis, das die jüdischen Traditionen mit den Herausforderungen unserer heutigen Lebenswelt verbindet.”
Weitere Informationen unter: www.yiddish-songs.com und www.youtube.com
Kontakt: chasan.kempin@minjan-ffm.de Foto: Walter Oswalt