Stärke und PotentialAnsprache zu Jom Kippur 5774 von Tania Klaczko
Liebe Freunde und liebe Gäste,
im Namen der Leitung des Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, d.h. unserer „Gabbaim & Gabbajot“ und des Vorstandes vom „Verein Freunde des Egalitären Minjan e.V.“, möchte ich Euch unsere besten Wünsche zum Neuen Jahr 5774 übermitteln.
Wir freuen uns, Euch alle heute wieder hier in unserer eigenen und – wenn auch kleinen – wunderschönen Synagoge begrüßen zu dürfen.
Ich möchte an dieser Stelle die Grüße von Leah Frey-Rabine weitergeben, die sich jetzt in Lund (Schweden) befindet, wo sie eine liberale jüdische Gemeinde über die Hohen Feiertage als Vorbeterin führt.
Heute, am Jom Kippur, dem Versöhnungstag, werden wir über die Vergangenheit nachdenken, um die Zukunft besser angehen zu können. Jeder für sich als private Person und wir alle gemeinsam als Egalitärer Minjan.
Was unsere gemeinsame Vergangenheit angeht, möchten wir uns bei allen, die durch ihre Unterstützung die Entwicklung des Egalitären Minjan fördern, herzlich bedanken.
Alle Unterstützungsarten sind wichtig,
und wichtig sind alle Personen, die diese, - jeder nach seinen Möglichkeiten - tätigen:
- diejenigen, die uns mit Geldspenden helfen,
- diejenigen, die unsere Kidduschim bereichern,
- diejenigen, die stets nötige Einkäufe erledigen,
- diejenigen, die helfen, unsere Räume sauber und ordentlich zu halten,
- diejenigen, die dafür sorgen, dass immer alles vorhanden ist, was wir für
unsere Gottesdienste und andere Veranstaltungen benötigen,
- diejenigen, die lernen, um aus der Thora lejnen zu können,
- diejenigen, die uns helfen mit ihren Schiurim, unsere Kenntnisse zu
vertiefen.
Die Liste ist lang, und ich kann heute sie nicht vollständig ausführen. Möchte aber noch erwähnen, dass all diese Aufgaben immer ehrenamtlich ausgeführt werden, was wir sehr hoch anrechnen.
Wir betrachten den Egalitären Minjan als unser Haus und empfinden ihn als eine Zukunft die wir weiter führen wollen.
Und auch wenn es nicht einfach ist, wenn es nicht ohne Konflikte und Streitigkeiten geht, es eint uns trotz harter Arbeit der Wunsch, gemeinsam diesen schwierigen Weg zu gehen, um unsere jüdische Identität zu stärken und sie immer neu zu erleben.
Für die Zukunft sind wir sicher, dass wir die Stärke und das Potential haben, all die Aufgaben, die wir vorhaben, positiv und erfolgreich erledigen zu können. Wichtig ist es auch, dass wir uns alle gegenseitig in unseren Stärken weiter fördern wie auch uns gegenseitig helfen, unsere Schwächen zu überwinden.
Ein langer Weg steht vor uns, mit Höhen und Tiefen, mit freudigen und auch - hoffentlich nicht vielen aber unvermeidlichen - traurigen Momenten, mit Stärken und Schwächen, aber ein wichtiger Weg.
Gehen wir ihn zusammen.
Wir wünschen Euch allen ein gutes neues Jahr.
Mögen wir alle im Buch des Lebens besiegelt werden.
Gmar chatima tova
A gut Yor, Schana Tova
Chag Sameach – Gut Jontev
----------
An Erew Rosch Haschana sprach Marcella Königsberg im Namen der G&G und des Vorstands des EM
"Liebe Freundinnen, liebe Freunde, liebe Mitglieder, liebe Gäste des Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main,
es ist mir eine Ehre, Sie alle im Namen des Vostands des Vereins Freunde des Egalitären Minjan Frankfurt begrüßen zu dürfen und Sie in unseren Räumen herzlichst willkommen zu heißen.
Wir sind immer noch dabei uns ein kleines, aber feines Zuhause innerhalb eines Großen aufzubauen.
Hierbei konnten wir im vergangenen Jahr große Fortschritte verzeichnen.
Was die Aktiviäten des Egalitären Minjan betrifft, möchte ich hier nur einige der vielen erwähnen:
- einen fruchtigen Tu-biSchwat-Sederabend,
- zwei Pessach-Sederabende:
einen politischen mit unserer Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck
sowie einen traditionellen mit unserem Vorbeter Daniel Kempin,
die insgesamt vonmehr als 80 Personen besucht wurden,
- interessante Vorträge und Schiurim zu zeitübegreifenden Themen wie die Reihe von unserer Rabbinerin über Liberale Halacha oder über das Judentum in Lateinamerika von Tania Klaczko und Marie Oswalt (Uruguay und Ecuador) sowie von Gerschon Atlas (Argentinien).
- Daniel Kempin und Ilona Klemens über den "Rat der Religionen in Frankfurt",
- Michal Schwartze über Liberales Judentum,
- außerdem der Tag der Offenen Tür zum 18. Geburtstag (Chai) unseres Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
- und nicht zuletzt die Bar-Mizwa-Feiern von Aaron Kempin und Ephraim Dahl.
An dieser Stelle möchten wir den vielen Freunden danken, die mit ihren Spenden dazu beigetragen haben, dieses, unser Zuhause zu entwickeln und zu gestalten.
So konnten wir unsere Bibliothek mit vielen Büchern erweitern, neue Siddurim für unsere Gottesdienste erwerben und unseren "Schatz" an Klei Kodesch vergrößern sowie Material für die Arbeit mit unseren Kindern besorgen.
Unser Dank gilt auch Herrn Dr. Graumann, Herrrn Szajak und dem ganzen Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, die immer ein offenes Ohr für unsere Belange haben und deren finanzielle Unterstützung es uns ermöglicht, unsere vielen Aufgaben zu erfüllen.
Dir liebe Elisa, unserer Rabbinerin, und dir lieber Daniel, unserem Vorbeter, danken wir sehr für euer großes Engagement und euren positiven Einfluss.
Dir liebe Tania und Dir lieber Elias danke für euren unermüdlichen Einsatz.
Dir liebe Ludmila, danke für die köstlichen Challot, die du jede Woche für uns bäckst.
Wie auch Dank an alle, die Woche für Woche unsere Kidduschim mitgestalten.
Dank gebührt auch dem Hausmeister der Westend-Synagoge, Herrn Lissermann, sowie den "Mainzelmännchen", die dafür sorgen, dass wir in technisch einwandfreien und sauberen Räumen beten, lernen und feiern können.
Nicht zu vergessen, dem Sicherheitsdienst, der immer für unsere Sicherheit sorgt.
Liebe Freunde, wir freuen uns sehr, mit euch allen Rosch Haschana und danach Jom Kippur feiern zu können und wünschen allen
Chag Sameach,
Schana Towa Umetuka,
Git Jontew,
A Git Jur
Wegmar Chatima Towa"
BerichtDemo gegen Justizreform in IsraelRede von Rabbinerin Elisa Klapheck
Liebe Freundinnen und Freunde,
Schalom chawerim – schalom chawerot!
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Demo,
ob Juden und Jüdinnen,
ob aus Israel
oder ob einfach nur solidarisch mit Israel
und seiner Demokratie,
Das ist die erste Rede auf einer Demonstration, die ich halte.
Ich hätte nie gedacht, dass es soweit mit mir kommt, dass ich auf einer Demo spreche.
Rabbiner sollten sich eigentlich aus der Alltagspolitik heraushalten.
Aber hier geht es nicht um Alltagspolitik – hier geht es um Grundsätzliches!
In der Tora steht ganz eindeutig, dass die Regierung unter dem Gesetz steht –
Unter dem Gesetz und nicht über dem Gesetz
Wenn Du Dir einen König gibst, - sagt die Tora - „soll er sich diese Tora zweimal abschreiben – und sie soll bei ihm sein, dass er darin lese alle Tage seines Lebens, auf dass er lerne den Ewigen seinen Gott zu fürchten, zu beobachten alle Worte der Tora und dieser Rechtssatzungen, um sie auszuüben – dass sich nicht erhebe sein Herz über seine Brüder und dass er nicht weiche von dem Gebote rechts noch links.“ (Deut. 17, 18-20)
In der antiken Welt war das ein Novum – ein König, der sich an die Tora zu halten hat. Der unter ihr steht und aus ihr lernen soll.
Das war ein... Lesen Sie mehr >>